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27.09.2009 15:20 [Interviews (deutsch)] Sebastian Weber über seine Eindrücke von Risen
Heute nun mal ein ganz anderes Interview. Wir haben zu uns an den Tisch Sebastian Weber gebeten. Er ist kein Entwickler und kein Publisher, hat uns allen aber doch noch etwas voraus: er hat Risen gespielt. Grund genug, ihn mal richtig auszuquetschen. Vielleicht erfahren wir dabei ja auch die Geheimnisse, die es ja zwischen Publishern und Gameportalen oder Zeitschriften so gibt.


Kannst du erst mal was von dir erzählen? Wer du bist, was du bei der PC Games machst und wie du zu dem Job gekommen bist?

Sebastian: Mein Name ist Sebastian Weber, ich bin GamesGroup-Redakteur bei der Computec Media AG. Zu meinem Job bin ich ganz klassisch gekommen, indem ich mich Mitte 2006 auf ein Volontariat bei der PC Games beworben habe. Nach Bewerbungsgespräch und Probearbeitswoche (lustiger Weise damals als "Aushilfe" beim Gothic 3- Test) habe ich dann eben jenes Volontariat abgetreten. Somit war ich bis Anfang 2009 erst Volontär, dann Redakteur für die PC Games. Seit Anfang 2009 schreibe zudem für andere Spielepublikationen unseres Verlags, also PC Action, play³ und X3.


Verdienst du ausreichend, so dass dich kein Publisher bestechen kann?

Sebastian: Ich weiß nicht, woher dieses Gerücht kommt. Seit ich in der Spielebranche unterwegs bin, habe ich noch nie ein derartiges Angebot eines Publishers bekommen. Von daher stellt sich die Frage eigentlich gar nicht. Da ihr sie aber nun doch auf den Tisch bringt: Ja, ich verdiene ausreichend Ja, ich verdiene ausreichend und muss mich nicht von einem Publisher bestechen lassen.


Nunja, manche Bewertungen nähren solche Gerüchte hin und wieder, wobei ich das nicht unbedingt bei der PC Games festgemacht haben will. Aber wieder zum Ernst des Gamers: wie wählt ihr aus, um welche Spiele ihr euch intensiver kümmert? Es gibt ja Spiele, die bekommen zum Beispiel Sonderhefte und andere nicht?

Sebastian: Das orientiert sich in erster Linie am Leser- bzw. Käuferinteresse und am Content, den wir aus einem Spiel herausholen können. Ein Rollenspiel wie Risen ist dahingehend dankbar, da man mit Komplettlösung und Tipps ohne Probleme ein ganzes Heft füllen kann. Anders sieht es da bei Spielen wie etwa einem Landwirtschaftssimulator aus. Da ist das Käuferinteresse zwar ohne Frage groß, jedoch wären sinnvolle Inhalte schwierig und das Leserinteresse nicht gesichert.


Kommen wir zu unserem Risen. Wann hattest du das erste mal eine Testversion in den Händen?

Sebastian: Die Testversion landete etwa zwei Wochen nach der Gamescom auf meinem Tisch. Vier Wochen davor hatten wir eine Vorschau-Version bekommen, die im Prinzip - bis auf die Leistungsoptimierung - fertig war, jedoch waren in dieser nur die ersten beiden Akte enthalten. Risen "richtig" anfangen zu spielen konnte ich also erst Anfang September.


Wie spielten sich die verschiedenen Versionen?

Sebastian: Die Vorschauversion war wie gesagt limitiert und hatte noch Probleme mit der Performance, war aber sonst inhaltlich - soweit ich sagen kann - fertig. Die Testversion entspricht der Gold-Master, die auch ins Presswerk geht. Von daher spielt die sich wunderbar.


Gab es Vorgaben des Publishers, was du veröffentlichen durftest oder was nicht?

MG: Es gab natürlich wie üblich ein Online-Embargo seitens des Publishers, wann wir was auf die Webseite stellen dürfen. Für das Heft gab es lediglich die Vorgabe, dass wir uns mit der Vorschauversion nicht die - später im Spiel wichtigen - Titanenlord-Ausrüstungsgegenstände cheaten bzw. sie nicht abbilden sollten. Sonst durften wir machen, was wir wollten. Bei der finalen Testversion hatten wir dann sowieso freie Hand, zumindest für Print..


Du hast jetzt die vermutlich finale Version spielen können. Wie fühlt es sich an?

Sebastian: Wie fühlt es sich an? Schwere Frage. Im Prinzip fühlt sich Risen an, wie ein Gothic mit anderem Namen. Man merkt einfach an jedem Pixel, dass es sich um ein Piranha-Bytes-Rollenspiel handelt. Die Charaktere sind gewohnt rau und nehmen kein Blatt vor den Mund. Die Charakterentwicklung läuft wieder über Lehrmeister. In jedem Winkel der Spielwelt gibt es irgend etwas zu entdecken, sei es ein Dungeon, eine Kiste, ein Gegner oder nur eine Pflanze. Einzig in Sachen Bugs unterscheidet sich Risen von der Gothic-Reihe, denn es ist verblüffend rund.


Denkst du denn, das ist ein Kompliment, wenn du sagst, das Spiel fühlt sich an wie eines, das schon soooo alt ist?

Sebastian: Nur weil eine Reihe oder ein Spielprinzip \"alt\" ist, muss es ja nicht heißen, dass es schlecht ist. Denn sonst müsste man viele Spiele da draußen in einem ganz anderen Licht betrachten. Die Gothic-Reihe galt, trotz ihrer Fehler, immer als ein Garant für gelungene Rollenspiele und hat deshalb nicht zu Unrecht so viele Fans. Von daher ist es in meinen Augen nicht schlimm, wenn Piranha Bytes an ihren bewährten Konzepten festhalten - wobei sie ja auch einige "Neuerungen" umsetzen, die es in den Gothic-Spielen bisher nicht gab, die aber inzwischen zum Standard bei Rollenspielen gehören. Von daher würde ich schon sagen, dass man es als Kompliment sehen kann, wenn man sagt, dass Risen wie Gothic mit anderem Namen ist.


Ist es spannend? Ist es neu? Ist es originell? Ist es schwer?

Sebastian: Spannend: Die Story ist in gewisser Weise der Schwachpunkt am Spiel, in meinen Augen. Zu Beginn plätschert sie vor sich hin, man weiß das komplette erste Kapitel über nicht so recht um was es eigentlich geht. Natürlich erfährt man in den Gesprächen mit den NPCs was in der Welt los ist und so weiter, doch etwas mehr Spannung wäre hier sicher nicht schlecht gewesen. Später ebbt die Geschichte dann zu schnell ab, vor allem auch dem geschuldet, dass man sich nur noch durch dunkle, triste Tempel und Katakomben metzelt.

Neu/originell: Das Rad neu zu erfinden ist schwer. Eine doofe Phrase, die aber meistens stimmt. In Fall von Risen muss man sagen, dass es eigentlich nichts neu macht. Piranha Bytes hält an bewährtem fest und ergänzt die Gothic-typischen Spielmechaniken mit ein wenig mehr Benutzerfreundlichkeit. Allerdings sind das alles Punkte, die andere Rollenspiele schon lange machen bzw. vorgemacht haben, von daher kann man den Essener Jungs hier nicht zusprechen, dass sie irgendetwas neu machen. Lediglich neu für ihre Spiele.

Schwer: Generell nein. Das Balancing ist deutlich besser gelungen als zum Beispiel in Gothic 3 - Stichwort Wildschweine... Es kommt aber ein wenig darauf an, für welchen Weg man sich entscheidet. Die Kämpfer haben es zwar nicht einfach, aber zumindest einfacher als der Magier, der zu Beginn teilweise arge Probleme hat, gegen starke Monster anzukommen. Davon abgesehen ist es einfach so wie üblich: Kommt man mit einem schwachen Held an ein starkes Monster, beißt man schnell ins Gras. Ist der Held irgendwann erfahrener, stellt solch ein Monster plötzlich kein großes Problem mehr dar. Das geht so lange gut, bis man eben wieder ein anderes, stärkeres Monster findet. Nicht überraschend, funktioniert diesmal aber wenigstens.


Wie lange hast du gespielt? Wie spielst du, bist du ein Sammler und Tüftler oder bist du eher der Mainquest gefolgt?

Sebastian: Ich habe 37,5 Stunden gebraucht, bis der Abspann über den Bildschirm flimmerte. Dabei hab ich viele Nebenquests mitgenommen und die Insel auch recht gründlich erkundet. Aber es gibt sicher noch einige Aufgaben und Dinge, die ich nicht entdeckt habe.


Man kann ja die Story ja auf unterschiedliche Weise durchspielen, für welche Seite hast du dich entschieden?

Sebastian: Nachdem ich in der zuvor gespielten Vorschau-Version die Inquisition gewählt hatte und auf deren Seite die ersten beiden Akte durchlebt hatte, wählte ich für den Test nun die Banditen, um nicht noch einmal ein und dieselben Quests zu spielen. Außerdem liegt mir der Nahkampf mit Schwert und Schild mehr, als Kampfstab oder Magie. Allerdings muss ich sagen, dass die Fraktionenwahl nicht so viel Auswirkungen hat, wie man es vielleicht erwartet.


Deinen Test finden wir in der nächsten PCGames-Ausgabe. Ist das dann ein persönlicher Eindruck oder haben Andere mitgeschrieben.

Sebastian: Der Artikel bezieht sich bis auf einen Meinungskasten von Kollege Stefan Weiss auf meinen Erfahrungen mit Risen. Natürlich tauschte ich mich während der Testzeit mit dem einen oder anderen Kollegen über die Spielerfahrungen aus, um zu hören ob sie kritische Punkte genauso sehen wie ich.


Gab es Vorgaben zur Bewertung deiner Redaktion?

Sebastian: Natürlich nicht. Ich konnte Risen in Ruhe durchspielen, meine Erfahrungen mit dem Rollenspiel sammeln und mir entsprechend auch unbeeinflusst meine Meinung bilden. Diese spiegelt der Test wider, ohne von außen in irgendeine Richtung gedrängt worden zu sein.


Nahm der Publisher auf irgendeine Weise Einfluss auf die Wertung?

Sebastian: Genau wie in Frage 13 wurde ich auch von Seiten des Publishers in keiner Weise beeinflusst oder unter Druck gesetzt. Deep Silver scheint von Risen überzeugt zu sein, denn es kam während der Testzeit auch keine Nachfragen zu eventuellen technischen Problemen oder ähnliches. Wir konnten uns also völlig in Ruhe mit Risen auseinandersetzen.


Na dann warten wir mal gespannt auf deinen Bericht und bedanken uns für die Zeit, die du uns geschenkt hast.