Kleine Geschichten über kleine Diebe mit Taschen - Twinfaced - (10/60)
| Ich war schon immer begeistert vom Stehlen, mehr als meine Artgenossen, wollte schon immer das, was niemand vorher stehlen konnte. Ich klettere über den Wall und husche an den Wachen vorbei. Niemand rechnet mit mir. Da ist das Haus, kein Licht brennt und ein offenes Fenster. Schon bin ich drin und da ist auch das Objekt meiner Begierde. Es muss einfach mein sein. Ich habe nicht viel Zeit, nur ein paar Sekunden. Ich zücke ein Messer und steche zu. Ein greller Schrei, draußen wird es laut, aber der Schrei erlischt schon. Nur noch ein Schnitt. Geschafft! Ich halte es in meinen Händen endlich. Die Türe auf und Menschen stürmen hinein. Meine Errungenschaft in den Armen springe ich vom Bett und stürze zum Fenster. Doch dort taucht ein weiteres langes Elend auf. „Du kranke Kreatur, wie konntest du das nur tun! Was hat sie dir getan?!“ brüllt mich einer der Männer an. Ich sprinte los, will an ihnen vorbei zur Tür, doch ein brennender Schmerz in der Brust lässt mich stoppen. Ich schaue nach unten und eine Pfeilspitze blickt zurück. Die Wache am Fenster spannt den Bogen ein weiteres Mal, doch breche ich schon zusammen. Der Kopf mit ihrem wunderbaren Lächeln fällt mir aus den Armen und rollt davon. „Ich wollte ihr Lächeln stehlen, was sonst niemand zuvor geschafft hat...“ bringe ich gerade noch hervor. |
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| Einsendung von: Twinfaced | |
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