Kleine Geschichten über kleine Diebe mit Taschen - Daed - (9/60)
Trishiss hob seine Hände schützend vor seinen zotteligen Körper, als der junge Edelmann sein Schwert auf ihn richtete. „Elendiges Gnomenpack! Dachtest du wirklich, du könntest mich auf offener Straße berauben?“ Trishiss schluckte und mit weit aufgerissenen Augen meinte er dann gen des Bewaffneten: „Aber nicht doch, Erhabener! Trishiss will Euch doch nicht bestehlen. Trishiss möchte Euch ein Geschäft anbieten.“ „Ein Geschäft“, der Edelmann klang angewidert bei den Worten des Gnomes und schüttelte heftig mit dem Kopf, „auf deine schmutzigen Tricks werde ich nicht hereinfallen!“ Mit einer langsamen Bewegung öffnete der kleine Gnom eine seiner vielen Taschen und meinte mit leiser Stimme: „Bitte. Lasst es mich Euch zeigen!“ Er holte einen kleinen Ring hervor, in dessen Fassung ein im Sonnenlicht schimmernder Smaragd eingearbeitet war. Der Edelmann zögerte und blinzelte mehrmals. „Ein Ring?“ „Sehr wohl, Edler Herr! Probiert ihn doch einmal an, er steht Euch sicherlich wunderbar!“ Von der Faszination gepackt, ergriff der Edelmann nach dem Ring und steckte ihn über seinen Finger. Der Gnom kicherte, als der Menschenkörper mit einem Male schrumpfte. Seine Hände pflückten den kleinen Menschen wie eine Blume und steckten ihn in eine der vielen Taschen. Ein guter Fang für den Sklavenmarkt. |
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Einsendung von: Daed | |
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