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Wettbewerb "Die Freundin des Gnoms" (Text) - Mondbraut - (2/14)
Gnom holte tief Luft. Heute würde er seiner Angebeteten den Hof machen! Vorsichtig lugte er hinter seinem Busch hervor und beobachtete sie. Sie hatte heute Wachdienst vor der Höhle, was für ein Glück! In Gnoms Clan war es üblich, dass die etwas größeren Frauen die Schatzhöhlen verteidigten, während die Männer ihr Diebesgut mehrten. Stolz wie eine Amazone stand sie vor dem Höhleneingang, den Speer in der Hand, bereit, allen Eindringlingen unverzüglich eine tüchtige Abreibung zu verpassen. Ihr rechter Kinnhaken war legendär. Gnom dachte an die Balzrituale, die in seinem Clan vom Vater zum Sohn bereits seit Generationen weitergegeben worden waren. Sein Großvater hatte seinerzeit seine Balzkünste mit Kniffen verfeinert, die er sich von den Menschen abgeschaut hatte. "Mach ihr ein Kompliment über ihre Haare", hatte er ihm geraten. Gnom musterte die Gnomin von Kopf bis Fuß. Die großen, schwarzen Augen, der leicht rosige Rüssel, die ausgeprägten Eckzähne. Ganz zu schweigen von ihrer sanft grün schimmernden Haut und den stämmigen Waden mit den krallenbewehrten Füßen. Ihr Anblick brachte sein Blut in Wallung. Was für ein Prachtweib! Aber so genau er auch hinsah – nicht ein einziges Haar. Gnom dachte nach. "Ein gut überlegtes Geschenk macht selbst den hässlichsten Gnom unwiderstehlich", pflegte sein Vater zu sagen. Ja! Hastig entleerte Gnom seine Taschen und breitete den Inhalt vor seinen Füßen aus. Liebevoll streifte sein Blick all die Kostbarkeiten. Funkelnde Silberringe, glänzende Kastanien, bunte Seegeierfedern, ein Ogerzahn, eine krumme Gabel, eine rostige Gürtelschnalle und sein größter Schatz: der Lederstiefel eines Menschen. Gnom hatte ihn einem schlafenden Wanderer direkt vom Fuß gestohlen und dafür bei seinem Clan großen Respekt eingeheimst. Genüsslich schnupperte er an seiner Beute. Das musste ihr einfach gefallen. Sorgsam packte er seine Schätze wieder ein und straffte die Schultern. Jetzt oder nie! Den Stiefel fest mit seinen großen Händen umklammert stapfte er auf seine Angebetete zu. Sein schüchterner "Guten-Morgen-Grunzer" wurde mit einem freundlichen Schnauben beantwortet. Verlegen streckte Gnom ihr den Stiefel hin. Die Augen der Gnomin wurden rund. Vorsichtig nahm sie das brüchige Leder entgegen und schnupperte genießerisch daran, während Gnom nervös von einem Fuß auf den anderen trat. Schließlich lächelte sie ihm zu und legte den Speer beiseite. Mit einladenden Hüftbewegungen schritt sie auf den Höhleneingang zu und bedeutete Gnom, ihr zu folgen.

Einsendung von: Mondbraut
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