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Wettbewerb "Die Freundin des Gnoms" (Text) - Nimue - (14/14)
Der Weg der Gnome
Tinitus war schon immer anders als die anderen Gnome. Zum einen teilte er nicht ihre Vorliebe für Plünderzüge, obwohl das nicht ganz korrekt war. Plündern ging Tinitus auch, er plünderte nur eben ganz andere Dinge. Keine Schinken, Goldringe, Silberschalen, Felle oder Waffen. Nein, Schriftrollen und Karten faszinierten ihn – Sachen die jeder halbwegs anständige Gnom sofort ins Feuer werfen würde. Natürlich erst nachdem er dreimal kräftig draufgespuckt hätte. Zum anderen war sein Gesicht viel feiner geschnitten – einschließlich der knubbeligen Nase. Und die Knochenwülste über seinen Augen konnte man schon fast flach nennen. Seine Mutter hatte ihn früher immer trösten müssen, wenn die anderen Gnomjungs ihn wieder gehänselt hatten. Schließlich hatte alle wahren Krieger ganz dicke Knochenwülste. Aber seine Mutter war schon lange weg. Er konnte sich kaum noch an ihr Gesicht erinnern.
Abends, wenn alle anderen um das große Feuer saßen und Knochenspiele spielten, starrte Tinitus versonnen auf eine seiner vielen Karten. Mit dem Finger fuhr er die blauen Linien entlang, von denen er wusste das sie Flüsse darstellten. Er versuchte sich die Berge und Wälder vorzustellen, die dort eingezeichnet waren und all die anderen fantastischen Dinge wie Höhlen und Trolle, die darin leben sollten.
Weil er ihnen ihre Beute nicht streitig machte, hatten ihn die Gnomkrieger auch auf den letzten Plünderzug in das Menschendorf mitgenommen. Nachdem sie die Hausbesitzer unschädlich gemacht hatten – vergiftete Speerspitzen können wirklich nützlich sein – waren sie zu zehnt über deren Besitztümer hergefallen. Doch bevor sie all die Schätze nach Hause schleppen konnten, fand Grimms die Türe. Sie war in einem Schrank verborgen, in dem die Menschen ihre Beinkleider aufbewahrten. Grimms hatte mit seinem Speer wild in den Sachen herumgestochen, man wusste ja nie ob sich darin nicht noch jemand verbarg, und plötzlich glitt die hintere Wand des Schrankes beiseite.
Vorsichtig schlich der Trupp die Steinstufen hinunter bis in einen Gewölbekeller. Dort unten waren unzählige Regale mit Büchern an der Wand angeordnet. Auf einem Holztisch standen diverse Gefäße mit seltsamen Pflanzen- und Tierresten. Maggath, der Anführer des Plündertrupps, schnupperte kurz daran. Essbar war offenbar nichts davon.
„Aller Zauberwerk!“ krächzte auf einmal eine Stimme. Mit hocherhobenen Speeren näherten sie sich der dunklen Ecke, aus der die Stimme kam. Im flackernden Licht einer Fackel sahen sie einen Gnom auf einem dreckigen Strohlager liegen. An seinem Fuß war eine schwere Eisenkette befestigt, die an der Wand festgeschmiedet war.
Der Rückweg war mühsam. Die Bauchtaschen zum Platzen vollgestopft, mussten sie auch noch den Fremden huckepack nehmen, weil der so geschwächt war, dass er nicht laufen konnte. Im Dorf brachte man ihn in eine leere Hütte, flößte ihm Wildschweinohrensuppe ein und ließ ihn schlafen.
Zwei Tage später erschien er auf dem Dorfplatz. „Habt Ihr eine Karte?“, fragte der Fremde. „Dann werde ich mich auf meine Art für die Befreiung bedanken, indem ich Euch zeige wie ihr euer wertvollstes Gut wiederbekommen könnt“. Tinitus holte seine schönste Karte aus der Bauchtasche und breitete sie vor dem Fremden aus. Der ließ sich auf dem Boden nieder und studierte die Linien, Wellen und Kreise auf dem alten Pergament. Mit dem Finger deutete schließlich er auf einen Punkt jenseits der großen weißen Berge um den ganz seltsame Zeichen und Figuren angeordnet waren. „Hier ist es. Hier hat man eure Frauen hingebracht ...“.

Einsendung von: Nimue
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