Bedienung bitte
Charakterbildschirm (C), Logbuch (L) und Inventar (I) sind übersichtlich und wirken aufgeräumt und sehr gefällig. Hier wurde nach Gothic 3 sehr viel überarbeitet und die Zugänglichkeit erhöht. Im Charakterbildschirm werden nicht nur die erlernten Skillstufen angezeigt, sondern auch die momentane Ausrüstung des Charakters, seine aktuellen Schutzwerte und das Inventar.
Die Inventargegenstände im auch gesondert aufrufbaren Inventar werden üblicherweise in die Kategorien Waffen, Rüstungen, Alchemie (worunter auch Nahrungsmittel fallen), Magie, Sonstiges und Schriftstücke eingeteilt. Das Spiel nimmt dabei innerhalb der Kategorien eine eigene Sortierung vor. Das Inventar ist unbegrenzt und man muss deswegen keine Überladung befürchten. Die Items sind in schönen Piktogramm-Bildern dargestellt, die in der großen Mehrheit sehr gut zuordbar sind. Lediglich die Teleportsteine, die man im späteren Verlauf findet, sind nicht sehr eindeutig. Dort hilft es, mit dem Mauszeiger über die Symbole zu fahren. Denn dann wird wie bei jedem Item eine Infobox angezeigt, gegebenenfalls mit allen Werten des Items.
Das Questlogbuch ist wie die restlichen Interface-Teile ebenfalls eine Weiterentwicklung aus Gothic 3. Das bedeutet, dass zu allen Quests die jeweils zugehörigen Dialoge, die man geführt hat, gespeichert werden. Zusätzlich gibt es am Beginn der Dialogaufzeichnungen eine Zusammenfassung der gestellten Aufgabe. Wer möchte, kann sich auf der rechten Seite eine Questmap zuschalten. Auf dieser werden relevante Personen oder Orte markiert. Wer sich nicht spoilern lassen will, schaltet per Karteikartenreiter einfach nicht auf die Questkarte um, sondern belässt es bei der normalen Inselkarte oder der passenden Detailkarte, auf denen nichts markiert ist. Quests werden unterschiedlichen Inselbereichen wie Vulkanfestung oder Hafenstadt zugeordnet.
Ebenfalls im Questlogbuch anzeigbar sind Listen von Händlern und Lehrern in jedem Inselbereich. Dabei werden aber immer nur diejenigen NPC angezeigt, die man auch schon selbst entdeckt hat, die Liste lässt sich also immer weiter vervollständigen, je mehr man in der Welt herumgekommen ist.
In den Bereich „Lustig, aber nicht spielrelevant“ fällt die Implementierung von Achievements, wie sie vor allem von Konsolenspielen bekannt sind. Da die Inhalte von Xbox-360-Version und PC-Fassung des Spiels identisch sind, kommen so auch PC-Spieler in den Genuss dieses Features. Erfolge wie „Jäger“ für eine bestimmte Anzahl an getöteten Tieren oder „Dagobert Duck“ für besonders erfolgreiche Goldsammler wechseln mit eher erheiternden Festellungen wie „Idiot“ für dreimaliges erfolgreiches Zu-Tode-stürzen.
Neben den auf der nächsten Testseite erläuterten Kampfskills bietet Risen auch ein umfangreiches Craftingsystem. Beschäftigungen wie Alchemie, Schmieden inklusive schürfen, Schriftrollen schreiben oder Tiere ausnehmen warten auf den Spieler. Mit jeder dieser Fähigkeiten lässt sich eine Menge Gold verdienen. Wer das schneller haben möchte, setzt auf Taschendiebstahl, Schleichen und Schlösser knacken.
Anders als in Gothic 3 bietet Risen keinen bombastischen orchestralen Soundtrack, sondern kehrt zu den Ursprüngen aus den ersten beiden Gothic-Teilen zurück. Teils recht minimalistisch angehauchte Musikstücke untermalen die jeweilige Stimmung im Spiel und fangen die Atmosphäre nahezu perfekt ein, um sie akustisch zu verstärken. Zu keinem Zeitpunkt wirkt die Musik aufdringlich. Doch ohne sie wäre das Spiel um eine entscheidende Dimension ärmer. Stücke wie das vorwärtspeitschende, fordernde Titelthema oder die kontemplative Musik, die der Vulkanfestung zugeordnet ist, wirken ebenso stimmig, wie die Kampfmusik oder die Stücke, die beim Entdecken der Insel gespielt werden.